In den letzten Wochen habe ich mich etwas intensiver mit dem Thema NAS auseinandergesetzt. Ich habe mir eine Synology DS220+ NAS gekauft.

Hyper Backup im Umgang mit verschiedenen USB-Festplatten

EIN NAS-System ist im allgemeinen keine Backuplösung, sondern nur Teil einer Backupstrategie. Es ist unbedingt zu empfehlen, die Daten, die auf dem NAS-System gespeichert sind, zusätzlich auf einem weiteren „Ort“ (z.B. externe Festplatte oder ein weiteres NAS) zu speichern. Denn wenn die Daten auf dem NAS beschädigt werden, sind alle Daten weg. Ich sichere meine Daten daher noch zusätzlich auf einem „Remote NAS“, das bei meiner Mutter steht. Zuvor liefen meine Datensicherungen über eine externe Festplatte, und darüber geht es in diesem Beitrag.

Auf einem NAS von Synology macht man das Backup bevorzugt mit der Synology eigenen Software Hyper Backup.  Dazu hatte ich mir eine extra große 5 TB Festplatte von Seagate (STGX5000400) gekauft. Es stellte sich schließlich heraus, dass diese Festplatte für Backups überhaupt nicht geeignet ist. Das Backup dauert 12mal länger als mit einer anderen Festplatte (WD Elements Portable 4 TB / WDBU6Y0040BBK-WESN).

Warum das so ist, kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass es unter den Festplatten erhebliche Unterschiede gibt. Das Thema wird auch im Synology Forum sehr intensiv diskutiert.

SMR, CMR, PMR – Hä?

Eines vorweg – es geht hier bei diesem Thema ausschließlich um HDD-Festplatten; nicht um SSD-Festplatten.

Bei den HDD-Festplatten gibt es heutzutage unterschiedliche Aufzeichnungsverfahren. Früher gab es nur das CMR (Conventional Magnetic Recording) Verfahren. Mit dem Anspruch, stetig mehr Festplattenvolumen auf möglichst kompaktem Raum unterzubringen, wurde das sogenannte SMR (Shingled Magnetic Recording) entwickelt, das entscheidende Nachteile hat.

Wenn möglich, sollte man CMR-Festplatten bevorzugen. Wer jedoch beim Backup auf die kompakten 2,5-Zoll-Festplatten setzt, hat hier keine Chance. Denn diese sind in aller Regel SMR-Festplatten. Zudem bekommt man keine Informationen von den Herstellern, welche Technik verbaut ist. Möchte man sicher gehen, eine CMR-Festplatte zu bekommen, kann man externe 3,5-Zoll-Festplatten für das Backup verwenden. Diese sind zwar deutliche größer und schwerer, aber hier bekommt man immerhin zuverlässige Angaben, welche Technik verbaut ist und hat hier auch Festplatten mit CMR-Technik zur Auswahl.

  • SMR – Shingled Magnetic Recording (schreibt die Daten überlappend)
  • CMR – Conventional Magnetic Recording (horizontale und senkrechte Aufzeichnung)-
    PMR – Manchmal wird das CMR-Verfahren auch als PMR (Peragonal Magnetic Recording) bezeichnet. Beides ist jedoch dasselbe.

Wer sich tiefer mit dem Thema SMR/CMR auseinandersetzen möchte, findet hier weitere Erläuterungen.

Meine Empfehlung

Festplatte testen

Wenn man schon auf 2,5-Zoll-Festplatten für das Backup setzen möchte, sollte man diese sofort nach dem Kauf ausprobieren, ob das Backup in einer halbwegs akzeptablen Geschwindigkeit vonstatten geht.

Hier mal eine Gegenüberstellung als Beispiel:

  • Umfang der zu sichernden Daten
    • 96 GB
    • 51.000 Dateien
    • 21.000 Ordner
  • Western Digital Elements Portable, 4 TB
    • 34 Minuten
  • Seagate Expansion, 5 TB
    • 430 Minuten!!!

Hier sieht man sehr deutlich die Unterschiede. Manchmal hat man noch eine ältere externe Festplatte mit geringem Datenvolumen irgendwo zu Hause. Gerade diese älteren Festplatten (in etwas vor 2016) haben meistens noch die alte CMR-Technik. Man kann dann eine solche Platte gut als Referenz verwenden, um neu gekaufte Festplatten zu testen.

In den einschlägigen Foren wird zudem davon berichtet, dass die SMR-Festplatten im Laufe der Nutzung langsamer werden.

Verwendung von 3,5 Zoll-Festplatten für das Backup

Das habe ich bereits oben erläutert. Wem die Geschwindigkeit des Backups besonders wichtig ist, der sollte besser gleich zu den 3,5-Zoll-Festplatten greifen und hier auf jeden Fall eine CMR-Platte kaufen. Der Nachteil ist dabei natürlich, dass diese Festplatten deutlich größer und schwerer sind und zudem eine zusätzliche externe Stromversorgung benötigen. Neben der Festplatte benötigt man also zusätzlich ein Gehäuse für 3,5-Zoll-Festplatten mit externer Stromversorgung.

Die Platzhirsche Seagate und Western Digital (WD)

Ich möchte hier keine Werbung machen, habe aber bisher mit den Festplatten von Western Digital bessere Erfahrungen gemacht als mit Seagate. So empfand ich z.B. die 3,5 Zoll-HDD „IronWolf 4 TB“ von Seagate als zu laut für den Betrieb im NAS. Und dann die sehr schlechte Erfahrung mit der oben genannten externen 2,5 Zoll-HDD Seagate Expansion 5 TB, die beim Backup extrem langsam ist.

Meine Erfahrungen sind natürlich nicht repräsentativ. Ich werde aber zukünftig eher zu Festplatten von WD tendieren.

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